Mobilitätsdrehscheibe und Stadtraum

Team Studio Vulkan

Leitideen & Zukunftsbild 2050


Der Hauptbahnhof Zürich ist Mobilitätsdrehscheibe und Stadtraum. Mit werktags über 460‘000 Besuchern bedient er fünfmal mehr Personen als der Flughafen Zürich zu seinen besten Zeiten. Gleichzeitig liegt er im Zentrum der Stadt und strahlt in alle Quartiere aus.


Als Mobilitätsdrehscheibe bietet der Bahnhof unterschiedliche Umsteigemöglichkeiten. Zukunftsoffen und anpassbar schliesst er keine Verkehrsträger aus. MIV-Transitverkehr hingegen soll möglichst reduziert werden.



Als Stadtraum vernetzt sich der Bahnhof mit den umliegenden Quartieren. Inklusiv und aneigenbar bietet er unterschiedlichsten Nutzerinnen und Nutzern Zugang zu Mobilität, Dienstleistungen und Aufenthaltsqualität. Seine einmalige Lage zwischen Limmat und Sihl im Zentrum der Stadt soll möglichst wieder erfahrbar gemacht werden. Am Bahnhof kommen Menschen, Verkehrsträger und Massstäbe, Nutzer und Nutzungen, Stadt und Natur zusammen - Koexistenz auf engem Raum.



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Schlüsselthemen & Vertiefungen


  • Mit dem Stadtperron sind vier Tramhaltestellen ohne Strassenquerung mit allen Funktionen des Bahnhofs direkt verbunden
  • Autofreier Zugang von der Bahnhofhalle zur Limmat
  • Der Autoverkehr auf dem Central wird stark reduziert. Es entsteht ein markanter Brückenkopf zum autofreien Limmatquai mit guter Durchlässigkeit
    für alle Zufussehenden und Velofahrenden.
  • Die Knoten Bahnhofquai/Bahnhofbrücke und Bahnhofquai/Uraniastrasse werden stark vereinfacht
  • Die Rudolf-Brun-Brücke wird zur Begegnungszone mit nur einer Fahrspur (heute sind es drei)



  • Die Mühlegasse wird zur Begegnungszone, die beide Teile der Niederdorfstrasse wachsen wieder zusammen
  • Die Zollstrasse wird autofrei
  • Auf dem Bahnhofplatz wird die Autoverkehrsfläche von sechs bis sieben auf zwei Spuren reduziert und es entstehen durchgehende Veloverbindungen
  • Die neue Haltestelle Europaplatz schafft attraktive querungsfreie Zugänge zum Bahnhof vom Westen von Zürich und erschliesst das Europaallee Quartier.
  • Die Reduktion des Verkehrsraums wertet die Löwenstrasse auf und schafft grossflächige Querungsmöglichkeiten
  • Die untere Gessnerallee wird zum autofreien Erholungsraum an der Sihl



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Orte & Stadtraum


Die Nutzerinnen und Nutzer bzw. Nutzergruppen


Wir unterscheiden:


  • Die eiligen Pendelnden: sie kennen alles und wollen möglichst effizient zum Ziel kommen (zu Fuss oder per Velo)
  • Die gezielt-interessiert zu Fussgehenden: sie haben ein Ziel (z.B. Einkauf, Coiffeur, haben daneben aber auch Zeit für anderes. Suchen vielfältiges Angebot und attraktive Stadträume.
  • Die entspannten Geniesserinnen und Geniesser: flanieren an der grünen Spitze oder entlang der Sihl, vor allem im Sommerhalbjahr, freuen sich an Sitzplätzen am Fluss oder in Cafés auf schönen Plätzen)
  • Die Personen mit eingeschränkter Mobilität: Ob sie es eilig oder weniger eilig haben, sind sie froh, wenn sich ihnen möglichst keine Barrieren entgegenstellen und/oder sie richtig geführt werden.
  • Die Tourist*innen: Müssen sich zurechtfinden, zu Infoständen geführt werden und attraktive Wege zur Stadt finden.
  • Die «verlorenen Seelen» gibt es an jedem Bahnhof. Menschen «hängen herum», weil sie keinen anderen Ort haben und der Bahnhof ein Ort für alle darstellt. Für sie soll ein «Wartsaal 2.0» entstehen, wo man einfach sein kann, auch ohne konsumieren zu müssen.



Die neuen Orte und Plätze


  • Die neu entstehenden Plätze (Trittsteine) rund um den Bahnhof weisen eine neue Aufenthaltsqualität auf, die allen Nutzer*innen zu Gute kommt.
  • Je nach Zugehörigkeit zum dahinterliegenden Quartier (Bahnhofplatz, Sihlquai, Europaplatz, Grüne Spitze mit Papierwerdareal) übernehmen sie dessen Charakter und sind deshalb von den Nutzungsangeboten her etwas anders ausgeprägt.
  • Auch im Bahnhof selbst muss die Anordnung der Nutzungsangebote (Läden, Cafés, Dienstleistungen, Wartesäle) neu konzipiert werden.
  • Grundsätzlich sind alle neuen Plätze und Räume für alle Nutzergruppen ausgelegt, da ein Bahnhofquartier eine genuin öffentliche Stadtsituation darstellen soll.



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Etappierung & Partizipation


Die Partitur


Die unterschiedlichen Massnahmen werden in eine zeitliche und bauliche Abfolge gebracht, mit weniger oder mehr Abhängigkeiten, Aufwand, Mehrwert oder Kosten. Das Konzept besteht so nicht nur aus dem Endzustand, sondern vor allem auch aus diesem Wandel über mehrere Jahre, der in jeder Etappe stimmig und funktional von unterschiedlichsten Akteuren stabil getragen und schrittweise umgesetzt werden muss. Das Konzept ist somit Zielbild und Partitur einer Transformation.


Partizipation der Anwohner*innen und Nutzer*innen und Gewerbler*innen


  • Partizipation muss auf die jeweils unmittelbar zur Realisierung geplanten Vorhaben (Etappen) ausgerichtet werden. Wenn möglich sollen Räume zur Aneignung durch die Bevölkerung entstehen.
  • Bei jeder Planungsetappe, die den Bahnhof- oder Stadtraum verändert, sollten die entsprechenden Stakeholder vorgängig eingebunden werden. Dabei müssen die verschiedenen Nutzergruppen adäquat vertreten sein.



Das interdisziplinäre Planungsteam: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur / Hosoya Schaefer Architects / B+S Ingenieure und Planer / IBV Hüsler / Brigit Wehrli-Schindler / Drees & Sommer


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